Ein besonderes Jubiläum feierte unsere Stadtratsfraktion kürzlich, 33 Jahre Grüne im Friedberger Stadtrat. Da stellt man (in diesem Fall mehrheitlich frau) sich schon die Frage, was haben wir erreicht, woran müssen wir weiterarbeiten? Da gab es Vieles, Kleines und Größeres, unmöglich alle Themen aufzuzählen. Alles zusammen prägt die Bilanz und das Leben in der Stadt. Das Erreichte, war gerade in den Anfangsjahren hart umkämpft, selbst Kleinigkeiten, wie der Flohmarkt auf dem Volksfestplatz. Ja, das war ein grüner Antrag und wir haben die ersten Flohmärkte auch selbst durchgeführt- unter den Augen der gestrengen Stadtratskollegen, die „so einen Müllhaufen“ in Friedberg nicht haben wollten. Für uns war allerdings Müllvermeidung und Ressourcenschonung der Beweggrund. Heute, es gibt sie immer noch, sind die Flohmärkte zudem eine gute Einnahmequelle für Kindergärten und Vereine – also im besten Sinne nachhaltig! Der Erhalt einer lebendigen Innenstadt war immer ganz oben für uns gestanden, daher haben wir mit Vehemenz für den Verbleib des Krankenhauses in der Stadtmitte gekämpft. Ebenso für den Erhalt des Stadtbades, da haben wir ein Bürgerbegehren initiiert, dass den Stadtrat zum Erhalt und der Sanierung des Stadtbades bewegte. Positive Standortfaktoren, die Friedberg heute attraktiv für Jung und Alt machen. Wir Grüne stehen also durchaus zu Bewährtem, denn wir wollen eine lebendige Stadt. Allerdings müssen sich auch Dinge ändern, so ein Thema, dass uns seit Jahrzehnten bewegt: Der Verkehr in der Altstadt. Jetzt wieder auf dem Tablett durch den Umbau der Bahnhofstraße. Wieder steht bei den Planungen der Autoverkehr im Mittelpunkt. Wie kann er fliessen, wo kann er parken, wie schützt man die Fußgänger? Die Frage nach „Wem gehört die Stadt?“ bedeutet inzwischen, die Entscheidung zwischen dem Auto und dem Menschen. Für uns ist die Antwort eindeutig, dem Menschen – und daher werden wir an diesem unvollendeten Thema dranbleiben, auch bei der Gestaltung der Bahnhofstraße.