Kulturentwicklungskonzept

In Friedberg wird derzeit ein Kulturentwicklungskonzept erarbeitet. Bedeutet das, dass Kultur sich in Friedberg erst noch entwickeln muss oder sich weiterentwickeln soll/kann? Was ist überhaupt mit Kultur in Friedberg gemeint? Sind es die Philharmoniker oder die Kinonächte oder Rock im Cosmos oder eine Lesung im GEZZ oder die Osterausstellung oder der Fotoabend der Fotofreunde oder ein Liederabend des Frauenforums oder eine Brauereiführung oder eine Lesung in der Buchhandlung oder das Internationale Fest oder die Bergbühne oder oder.. Noch weiter gegriffen – ist das Volksfest ein Teil der Kultur oder ein Döner oder der altbayerische Dialekt oder die Stadtmauer oder das Altstadtgwand oder oder..  Den Kulturbegriff zu definieren ist nicht ganz einfach, denn wir schaffen ständig Kultur, daher kann man Kultur auch nicht als separaten, abgetrennten Teil des Lebens betrachten und auch nicht als separaten Teil des Stadtlebens. Kultur ist immer im Wandel,  sie baut auf Althergebrachten auf und wird bereichert durch die Menschen, aus allen Nationen, die nach Friedberg kamen und kommen. Kultur ist auch nicht an Orte gebunden, doch sie braucht Raum in der Stadt, um den vielfältigen Aktivitäten, ihren MacherInnen und ihrem Publikum gerecht zu werden. Wir haben in Friedberg viele KünstlerInnen und Kulturschaffende, die wir verstärkt wahrnehmen und wertschätzen sollten. Diese Stadtkultur sollten wir weiterentwickeln und ihr mehr Raum geben. Man hat manchmal den Eindruck, dass Kultur nur wertgeschätzt wird, wenn sie von Aussen kommt, eingekauft und teuer bezahlt werden muss. Dies kann in unseren Augen eine willkommene Ergänzung sein, in unserem Fokus steht aber die lebendige Friedberger Stadtkultur.