Bei etlichen Vorhaben und Vorgaben – egal auf welcher Ebene – scheint der gesunde Menschenverstand abhanden gekommen und durch einen Hang zum absurden Perfektionismus ersetzt worden zu sein.
Zum Beispiel den geplanten Kreisverkehr an der Unfallkreuzung Hügelshart/Wiffertshausen/Ottmaring. Anstatt einer spürbaren Geschwindigkeitsreduzierung der Staatsstraße auf 60 km/h durchgängig und Schwellen oder Riefen für die beiden Einfahrtsstraßen, wird ein Kreisverkehr für ca. 750.000,- € geplant. Ein Kreisverkehr war für die Ausfahrt des geplanten Bauhofes, nur ein paar Meter weiter, angedacht worden, was der Stadtrat jedoch vorläufig verworfen hat. Die diversen Einfahrten an der Staatsstraßen machen eine durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h bis zur Auffahrt Südumgehung absolut sinnvoll. Bevor nicht alle o.g. Möglichkeiten ausgeschöpft sind, werden wir auch keinem Kreisverkehr zustimmen, der neben viel Geld auch viel Land verbraucht.
Ein anderes Beispiel ist der Empfangsbereich für die Landesausstellung am Trinklanwesen. Erst spät wurde, dem Stadttrat mitgeteilt, dass ein Empfangsbereich erforderlich ist, sein Umfang wuchs kontinuierlich. Schön, groß und repräsentativ soll er sein – für die Dauer der Landesausstellung, also ganze 6 Monate. Die Kosten für den Um- und Anbau an das Trinkl-Anwesen belaufen sich auf ca. 1 Million. Ein kleiner Teil des Gedäudes kann anschließend als Lager für das Schloss genutzt werden, die grundsätzliche Nutzung des ganzen Areals ist aber immer noch nicht geklärt. Ein teurer Schnellschuss, meinen wir und haben auch nicht mitgestimmt.
Nicht zuletzt die geplante Osttangente, die nun für das Teilstück Derching bis Mering im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegplans ist. Bei Mering endet sie dann, 4-spurig im Nichts, bzw. auf kleinen 2-spurigen Staatsstraßen- vorläufig. Millionen werden verplant und sollen verbetoniert werden, Flächen werden vernichtet und damit neben der Natur auch landwirtschaftliche Existenzgrundlagen. Eine Gigantomie in einer Zeit, in der immer deutlicher wird, dass ein Umdenken im Verkehrsbereich und im Flächenverbrauch dringend erforderlich ist. Wir müssen uns diesen Fragen stellen und Lösungen entwickeln.
Eine Politik, die Sachzwänge und Konventionen hinterfragt, unkonventionell Lösungen angeht, dabei klare Eckwerte und Ziele verfolgt, das ist unser Anliegen als grüne Fraktion.