Süduferfestival

Das für Juli geplante Süduferfestival am Baggersee sorgt derzeit für einige Diskussionen. Unsere Vertreterin im Ausschuss hat in der letzten Beratung gegen das Festival gestimmt – sind wir nun gegen ein Festival am See? Nein, sind wir nicht grundsätzlich, nur die Dimension des geplanten zweitägigen Festes mit 2 Bühnen, eine davon auf dem See, einem Markt dazu und weitere Attraktionen erscheint uns zu groß. Die geplanten Kosten dafür belaufen sich auch ca. 100.000 €, wobei mit 40.000 Einnahmen (Eintritt und Sponsoring) gerechnet wird. Es soll ein überregionales Festival werden, mit echtem Eventcharakter. Wir sehen dies kritisch: Zum Einen sind die Kosten für ein einmaliges Event doch enorm (Bauhofkosten sind nicht enthalten)  und die Begründung, dass damit die Friedberger Jugendlichen aus Augsburg „zurückgeholt“ werden sollen, können wir gar nicht nachvollziehen. Die Jugendlichen bekommen an 2 Tagen im Jahr ein Festival am See und dürfen dann wieder 363 Tage warten bis sie am See feiern dürfen. Denn an allen anderen Tagen werden sie ab 22 Uhr vom See vertrieben. 

Die Jugendarbeit an Events auszurichten ist unseres Erachtens der falsche Weg, denn eine kontinuierliche Jugendarbeit und  Räume für Jugendliche, die gut nutzbar sind,  fehlen nach wie vor. Das vorhandene Jugendzentrum ist räumlich zu klein und bietet kaum Möglichkeiten für unterschiedliche Nutzung durch mehrere Gruppen. Dieses Manko besteht seit Eröffnung des Jugendzentrums, das ja ursprünglich als Provisorium gedacht war und seitdem nur gelegentlich „aufgehübscht“ wurde. Die Jugendarbeit in Friedberg fristet immer noch ein Schattendasein, da weder genügend Räume noch Mittel zur Verfügung gestellt werden. Das Phänomen ist erstaunlich, für Kinder gibt es viele Einrichtungen, aber sobald die magische Grenze zum Jugendlichen erreicht ist, werden die Bedürfnisse nicht mehr zur Kenntnis genommen oder gar als Störung empfunden. Die Jugendarbeit den Vereinen zu überlassen und durch üppige Zuschüsse zu fördern, löst das Problem nicht, denn weder sind alle Jugendlichen in Vereinen, noch sind sie ständig im Verein. In einer kontinuierlich wachsenden Stadt wie Friedberg sollte ein ansprechendes, gut ausgestattetes Jugendzentrum zum Standard gehören. Dies hat für uns Priorität vor kurzlebigen Events, die sicher prima, aber nachrangig sind und nicht zwingend von der Stadt in diesem Umfang finanziert werden müssen.