Ebenso wie Wasser, gehört die Versorgung mit Energie zu den Grundbedürfnissen unserer Gesellschaft. Die Daseinsvorsorge für die BürgerInnen unserer Stadt auch in diesem Bereich zu kommunalisieren ist eine Investition in die Zukunft. Der erst Schritt ist durch die Kündigung des Konzessionsvertrages mit der LEW für das Stromnetz erfolgt. Die europaweite Ausschreibung, bei der sich auch die Stadtwerke Friedberg, in einem zeitlich befristeten Kooperationsmodell mit einem erfahrenen Netzbetreiber bewerben wird, ist der nächste Schritt. In dieser Kooperation werden die Stadtwerke Friedberg den Mehrheitsanteil (51%) halten. Sollten diese Gemeinschaft den Zuschlag erhalten, werden in den kommenden Jahren unsere Stadtwerke Schritt für Schritt das nötige Wissen sammeln können, um das Stromnetz vollständig zu übernehmen. Dies wird ohne Zweifel eine große Investition werden, aber die vorliegenden Kalkulationen zeigen, dass es sich langfristig rechnet. Darüber hinaus ist der Energiesektor einer der Zukunftsbereiche, den sich die Stadt sichern muss, um unabhängig von globalen Investoren zu sein, die verstärkt in den Markt drängen werden. Die LEW ist zwar in Augsburg ansässig, aber zu ca. 90% im Besitz der RWE, das heißt die Entscheidungen werden ganz wo anders getroffen. Die RWE hat jahrzehntelang viel Geld mit der Atomkraft verdient und klagt nun gegen den Atomausstieg. Auch die Verantwortung für den Rückbau der Atomkraftwerkwerke, sowie die Kosten für Endlagerung der abgebauten Meiler und die Brennstäbe soll sozialisiert werden, also nach Wunsch von RWE – entgegen bestehender Verträge – auf Kosten des Steuerzahlers gehen. Wie sich die RWE und damit auch die LEW künftig positionieren und entwickeln werden, ist nicht vorauszusagen. Das jedoch die Stadtwerke Friedberg im Auftrag der BürgerInnen und für die BürgerInnen der Stadt handeln, das ist sicher.